Testmanagement III – AUSWERTUNG

Bei der Bewertung eines Testmanagement Tools sollten die Möglichkeiten zur Auswertung der Testergebnisse berücksichtigt werden.

Was ist wichtig.

 

Im laufenden Testbetrieb sind alle Ressourcen in der Regel stark belastet.

Andererseits bestehen alle beteiligten Struktureinheiten auf richtigen und zeitnahen Auswertungen. Die Auswertung der Ergebnisse auf „Knopfdruck“ werden alle, besonders in kritischer Situation, zu schätzen wissen. Bewertungskriterien, Verteiler und Zeitintervalle sollten deshalb bereits vor Beginn der Tests abgestimmt werden.

Was sind Mindestanforderungen an die Auswertungen der Tests?

 

1.)    Zu jedem Zeitpunkt sollte das Testmanagement einen Überblick haben, welche Testfälle:

noch nicht begonnen;
- fehlerfrei abgeschlossen oder
- mit Fehlern getestet wurden
.

Unter bestimmten Umständen kann auch noch eine vierte Kategorie „blockiert“ sinnvoll sein. Dazu zählen Fälle, in denen zurzeit keine sinnvollen Testdaten generiert werden können oder Hardware (Drucker, MDE, etc.) noch nicht zur Verfügung stehen.

Zumindest innerhalb der Testteams sollte täglich eine Auswertung des Soll/Ist-Standes der getesteten Fälle durchgeführt werden. Bei Überschreitung bestimmter Toleranzgrenzen können so rechtzeitig Maßnahmen zur gesicherten Erreichung des Projektzieles geplant und umgesetzt werden.
Im Einzelfall ist die Frage zu beantworten, welche erfolgreichen Tests bei auftretenden Fehlern wiederholt werden müssen.
 

2.)    Die mit Fehlern getesteten Fälle müssen nach ihrem Einfluß auf das Projekt klassifiziert werden.
Bewährt hat sich hier eine vier bis sechs stufige Skala von:

1 - sehr kritischer Fehler („show stopper“ oder „go live kritisch“)
z.B. falsche Verbuchung von Bestand, Programmabbruch, fehlender Druck bis

n ­- marginale Fehler, welche mit niedriger Priorität zu beseitigen sind
z.B. Fehler in der Formatierung interner Dokumente, welche den Arbeitsablauf nicht behindern.

Diese Skala dient als Bewertungsmaßstab für die Priorisierung der Fehlerbearbeitung.

 

Weitere Auswertungen sind denkbar, z.B. Soll-/Ist-Abgleich des Ressourceneinsatzes.

Neben der Verfolgung des Testfortschrittes ist die Dokumentation und Kommunikation der erkannten Fehler ein weiterer Schwerpunkt des Testmanagements.
Ungenaue oder irreführende Fehlerbeschreibungen können die Fehlerbeseitigung erheblich verzögern.
Auch hier haben sich klare Konventionen zur Fehlerbeschreibung bewährt.
 

Insgesamt bleibt festzuhalten, daß eine Vielzahl von Aufgaben des Testmanagements bereits vor Testbeginn abgearbeitet werden sollten.
Eine perfekte Organisation des Testmanagements allein ist noch keine Garantie für den Projekterfolg. Die Qualität der zu testenden Software spielt hier die entscheidende Rolle.
 

In kritischen Situationen kann die Qualität des Testmanagements jedoch für den Erfolg oder Mißerfolg eines Projektes entscheidend sein.

 

(Dieser Beitrag entstand aufgrund von Erfahrungen aus mehreren Projekten der letzten Jahre, welche durch den Autor Dr. Haka realisiert wurden.)

Fragen oder Anmerkungen sind erwünscht.